DIE VÖLKER UND MYTHEN
DES MEXIKANISCHEN HOCHLANDS

Vor den Azteken gab es im mittleren Mexiko zahlreiche andere Kulturvölker. Einige seien hier wenigstens kurz erwähnt:

Den Anfang in der Region machten die Olmeken (oder auch La-Venta-Kultur). Darauf bauten die kulturellen Entwicklungen auf der Halbinsel Yukatan auf - die Maya - und in Zentral-Mexiko. Hier folgt die Kultur der Stadt Teotihuacan, die noch die Azteken als alte, heilige Stadt verehrten. Es folgen zwei Luftbilder der Reste der Stadt. Besonders bedeutend: die große Sonnenpyramide und die kleinere Mondpyramide.

Vorne die kleinere Mondpyramide, hinten links die Sonnenpyramide.

Rechts die Mondpyramide, unten die große Sonnenpyramide.

In Teotihuacán wird der Mythos vom Ursprung des 'gegenwärtigen Zeitalters', der 'fünften Sonne der Bewegung', Nahui Ollin, angesiedelt: der armselige, aussätzige aber fromme und todesmutige Gott Nanahuatzin springt opferbereit in einen Scheiterhaufen und wird so zu Tonatiuh, der Sonne; aber da die Sonne sich ohne Opfer nicht über den Himmel bewegen will, müssen all die anderen Götter ihr Leben geben. Dadurch erweisen sie sich eigentlich erst richtig als Götter, denn sich zu opfern macht göttlich...

Dann folgen Xochicalco, die Tolteken, Zapoteken, die Mixteken, die Totonaken und die Huaxteken. Wenn ihr im Museum Dahlem herumschweift, werden Euch noch viele andere Namen von Kulturen2) begegnen, die ihr dort mit Inhalt füllen könnt! Gleich am Eingang ist ein Schaubild aus mehreren Lagen Plexiglas, wo man das Über- und Nebeneinander der Kulturen sich ein wenig begreiflich machen kann.

Zu den Völkern, die die Azteken sich unterwarfen, gehörten die Totonaken (die ersten Verbündeten des Cortez), die Huaxteken, die Mixteken, die Zapoteken sowie Gebiete der Mayas.

Aber etliche Völker hatten sich tapfer gewehrt, als Cortez kam. So die Leute von Tlaxcala und Huexotzinco, Yopitzinco, Tototepec - umzingelt vom Aztekenreich -, und die von Cuatzacualco und die Tarasken am Rande des Reichs. V.a. in Tlaxcala fand Cortez äußerst hilfreiche Kampfgenossen.

Allen diesen Völkern gemeinsam ist das einigende kulturelle Band des "heiligen Ballspiels" (Mehr? Hier klicken!) sowie der Brauch des Menschenopfers, der v.a. im Popol Vuh, dem "Buch des Rates", der Bibel der Maya, mythologisch begründet ist.


Fußnoten:

1) Genau 1427 mit dem Regierungsantritt des Aztekenführers Itzcóatl (siehe Wikipedia)

2) Westmexiko: Colima, Nayarit, Jalisco, Guerrero; Golfküste: Remojadas, El Tajín; Oaxaca: Monte-Albán-Kultur; Guatemala: Cozumalhuapa-Kultur.