JFKS American-Indian-Activity by TimeTravelTeam for Schule@Museum

Schloß

Wir sehen hier einen hohen Diplomaten, einen Botschafter aus einem anderen Stadtstaat, einen Tempel betreten. Im Hintergrund, auf der anderen Seite eines der vielen Kanäle von Tenochtitlan, ist in seiner Sänfte ein reicher Häuptling mit seiner Gefolgschaft unterwegs.

Diese Darstellung der Xochiquetzal (xochi = Blume und quetzal = heiliger Quetzalvogel für Vogel schlechthin. Der Quetzalvogel trägt die grün-blau schillernden, langen Federn, die man in ihrer Tracht sieht.) aus dem Codex Borbonicus ist nicht unbedingt, was wir zum Thema Sinnlichkeit erwarten... Lediglich der Webrahmen oben links hat traditionell mit der weiblichen Rolle zu tun. Wir sehen ansonsten abstoßende Tiere, Schlangen, einen Tausendfüßler, eine Spinne, ein furchteinflößendes, dämonisches Tier (das Wasserungeheuer Ahuitzotl?), ein Opfermesser mit Gesicht und Reißzähnen, einen spitzen Keil, der wahrscheinlich ein Dorn zur Selbstkasteiung (Blutabzapfung und -opfer) ist, eine Köpfung, Cuauhxicallis für Opferherzen, aus denen Blutschlangen kriechen, links oben auch ein Opferherz, den unheildrohenden H-förmigen Ballspielplatz, auch den dazugehörigen Ball, mit dem darin vorgestellen Kopf, aber schließlich auch rechts oben eine Beischlafszene, schamhaft unter der Decke... Offensichtlich soll hier Sexualität eher mit Furcht und Schrecken assoziiert werden. Ein Fest ist vor allem ein Opferfest und Freude ist allenfalls die Freude über die erhofften Wirkungen des Opfers...

MUSIK-ETHNOLOGIE

Edison-Phonograph mit Wachswalzen. Aus dem Katalog des Ethnologischen Museums Berlin, a.a.O.

In der musikethnologischen Abteilung gibt es eine Unzahl von Originalmusikaufnahmen aus den verschiedensten Kulturen der Welt. Sehr viel davon kann mensch im Museum anhören!

Interessant ist, dass die Aufzeichnungsgeschichte schon anfing, als 1878 der berühmte Erfinder Thomas Alva Edison (ja, der mit der Glühbirne) den "Phonographen" erfand. Ihr seht ihn oben. Damit konnte man auf Wachswalzen Tonschwinungen aufnehmen und über den altertümlichen Schalltrichter auch wieder abspielen. Mit diesem klobigen Gerät zogen seinerzeit die Volksmusiksammler los und nahmen Musiker auf, wie die Gruppe unten.

Außerdem gibt es eine große Sammlung von Musikinstrumenten aus aller Welt (ca. 800 Stück).

Trommler aus Ghana mit Trommeln, die speziell für das Ethnologische Museum Berlin gebaut wurden. Foto: Andreas Meyer 1993.